Zwickauer Energiewende Demonstrieren

Laufzeit 01.11.2017 – 31.10.2022

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderbekanntmachung „Solares Bauen/ Energieffiziente Stadt“ geförderte Vorhaben „Zwickauer Energiewende Demonstrieren“ (ZED) soll Technologien und Methoden für die lokale Energiewende und insbesondere die Wärmewende vor Ort entwickeln und in einem geeigneten Quartier in Zwickau-Marienthal als Reallabor demonstrieren. Hierfür sind hocheffiziente Speichertechnologien und die Kombination elektrischer und thermischer Gesamtkonzepte erforderlich.

Das Teilprojekt „ZED – Nachhaltige und nutzerorientierte Technologieentwicklung“ hat zum Ziel, bei aller Komplexität der Technologieentwicklung, die Aspekte der sozialen Gerechtigkeit nicht außer Acht zu lassen. Die Sicherung von bezahlbarem, energieeffizientem und möglichst klimaneutralem Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten, Altersgruppen und Familienstrukturen steht hier im Fokus. Das bedeutet, dass der Energiearmut wie auch der Altersarmut entgegengewirkt werden soll. Die Entwicklung und Demonstration von sozio-ökonomischen Modellen für eine nachhaltige Versorgungsstruktur im Quartier Zwickau-Marienthal ist entsprechend eines der Hauptziele.

Im Sinne einer nachhaltigen Wärmewende wird ein umfassenderes Verständnis der Interaktion von Gebäudephysik, unterschiedlichen Versorgungssystemen und dem individuellen Verbrauchsverhalten der Bewohner angestrebt. Unter Einbezug der Soziodemographie, aber auch variierender Vorstellungen bezüglich eines angenehmen Raumklimas können die Gewohnheiten und Präferenzen der Bewohner frühzeitig erfasst werden und in die Technikgestaltung einfließen.

 

Indirect Rebound Effects

Laufzeit 01.07.2018 – 30.06.2021

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Vorhaben Indirekte Rebound‐Effekte – Lebensstil-Segmentierung und Interventionen mit Effizienz‐Feedback und Suffizienz (iReliefs) soll indirekte Rebound-Effekte auf Haushaltsebene quantifizieren und zum Verständnis indirekter Rebounds beitragen, insbesondere hinsichtlich verschiedener Lebensstile. Der transdisziplinäre Forschungsverbund kooperiert mit Praxispartnern aus den Bereichen Elektromobilität, nachhaltige Textilien und Marktforschung sowie mit Nichtregierungsorganisationen.

Es soll ein grundlegender methodischer Beitrag zur Quantifizierung indirekter Rebound-Effekte auf der Basis des Carbon Footprint sowie der damit verbundenen Einkommens- und Substitutionseffekte auf der Ebene privater Haushalte in Deutschland geleistet werden. Das Projekt trägt zum theoretischen Verständnis indirekter Rebounds bei, indem es neben pekuniären Handlungsmotiven auch sozial- und moralpsychologische (z.B. Moral Licensing) Wirkungsmechanismen betrachtet. Es soll erforscht werden, welcher Informationsbedarf bei Konsumenten besteht und prognostizieren, wie sich ausgewählte verhaltenssteuernde Maßnahmen (u.a. ökonomische Incentives, Nudging, Verbraucherinformationen) auf eine Reduzierung von indirekten Rebounds auf der Ebene privater Haushalte auswirken können.

Das Projekt produziert anwendungsorientierte Erkenntnisse, indem es Maßnahmen zur Vermeidung und Reduzierung von suffizienz- und effizienzbedingten indirekten Rebounds identifiziert und im Rahmen von Interventionsstudien evaluiert.

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Klimakompetent in die Zukunft

Laufzeit 01.01.2018 – 31.08.2019

Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) geförderte und gemeinsam mit dem Department für Geographie der LMU (Prof. Schmude) durchgeführte Vorhaben „Klimakompetent in die Zukunft: Bildungsangebot für prädikatisierte Heilbäder und Kurorte” (KlimKom) beschäftigt sich mit den zu erwartenden klimatischen Veränderungen und deren Auswirkungen auf Kurorte.

Ziel ist es, ein Bildungsangebot für prädikatisierte Kurorte und Heilbäder zu schaffen, das Mitarbeiter:innen und Beschäftigte nicht nur über den Klimawandel informiert und sie für seine Herausforderungen sensibilisiert, sondern auch gleichzeitig zu Strategien befähigt, mit denen die besonders vulnerablen Zielgruppen der Gäste und Patienten entsprechend geschützt werden können.

Das Projekt fokussiert daher Fragen der gesellschaftlichen Wahrnehmung möglicher Folgen des Klimawandels und der Gestaltbarkeit von Klimaschutz- und Anpassungsstrategien. Mitigation und Adaption werden insofern miteinander verknüpft, als es in dem Bildungsangebot insbesondere um explizites Wissen über die regional bedeutsamen Veränderungen des Klimas, deren Perzeption und darauf zielende Handlungsansätze geht – ohne dabei naturwissenschaftlich-technische Problemformulierungen und Lösungsstrategien außer Acht zu lassen.

Zum erarbeiteten Bildungsangebot “Klimakompetent in die Zukunft”: Ein Reiseführer in die Klimazukunft für Heilbäder und Kurorte

 

InTrans InTrans_Logo

Laufzeit 01.06.2015 – 30.11.2018

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Vorhaben „Integrierte Analyse einer grünen Transformation: Analyse ökonomischer, sozialer und technologischer Transformationspfade“ (InTrans) hat sich zum Ziel gesetzt, Transformationspfade hin zu einer ökologisch und sozial nachhaltigen Ökonomie aufzuzeigen. Dabei stehen mittel- bis langfristige Perspektiven unter Maßgabe einer sich wandelnden Umwelt im Mittelpunkt. Das Vorhaben ist interdisziplinär angelegt und bringt Forschende aus Philosophie, Ökonomie und Soziologie zusammen. So können konkrete Politikempfehlungen zur Ausgestaltung und Governance nachhaltigen Wandels abgeleitet werden. Die gezielte Einbindung von Praxispartnern garantiert höchste wissenschaftliche Qualität sowie praktische Relevanz der Teilvorhaben.

AP6 (LMU): Analyse gesellschaftlicher Adaptionsfähigkeiten im Prozess des Wandels

Die Fähigkeit der Gesellschaft zur Adaption neuer Technologien und Lebensstile spielt eine entscheidende Rolle im Transformationsprozess. Die Anpassungsfähigkeit wird durch die in in den anderen Arbeitspaketen adressierten Mechanismen beeinflusst, aber nicht vollständig determiniert. Denn auch nationale Traditionen und unterschiedliche gesellschaftliche Milieus spielen eine wichtige Rolle bei der sozial-ökologischen Neuausrichtung. AP6 greift die Ergebnisse der vorangegangenen APs auf und ergänzt diese durch eine historische und soziologische Perspektive.

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EnRe

Laufzeit 01.06.2017 – 31.12.2017

Das im Anschluss an das Projekt Lokale Passung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „Energiebedarfsrechner“ (EnRe) zielt auf eine wohnungsgenaue Abschätzung des Heizenergiebedarfs ab. Dadurch bekommen Mieter und Käufer einer Wohnung spezifischere Hinweise zum Energieverbrauch einzelner Wohnungen, zudem werden Energieberatungen in ihrer Beurteilung von Heizverbräuchen unterstützt.  Schließlich wird die Forschung zum Nutzerverhalten auf eine interdisziplinär durchdachte Grundlage gestellt; denn ob ein Nutzer „viel“ oder „wenig“ verbraucht, kann nur beurteilt werden, wenn man Verhaltens- und Bedarfskomponenten voneinander abgrenzen kann. Dies wird durch eine interdisziplinäre Herangehensweise mit Ingenieuren, Informatikern und Soziologen sowie einem Methodenmix aus Workshops, Experteninterviews und quantitativer Datenanalyse erreicht.

 

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Lokale Passung

Laufzeit 2013 – 2016

Im durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Sozial-ökologischen Forschung zum Themenschwerpunkt „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystem“ geförderte Projekt: „Lokal und sozial – Anpassung von Energiesystemen und sozialen Strukturen durch interdisziplinäre Energieberatung auf kommunaler Ebene“ haben die Forschungspartner LMU und bifa die Zusammenhänge zwischen Energiepräferenzen der Nutzer, Eigenheiten der Energiesysteme und Siedlungsstrukturen untersucht und dabei kommunale Energiewendeprojekte bei der Umsetzung unterstützt.

Die Bundesregierung hat im September 2010 ein Energiekonzept beschlossen, welches Maßnahmen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Netze, und zur Energieeffizienz festlegt. Die Energiewende kann sich jedoch nicht allein darauf beschränken, von Allem mehr auf den Weg zu bringen – mehr Energieeinsparung, mehr Energieeffizienz und mehr Erneuerbare Energien. Unseres Erachtens kommt es auch auf die lokale Passung von Energiesystemen mit dem Energiebedarf und den Energiepräferenzen der Bürger an. Dabei haben Kommunen als Verantwortliche für die lokale Infrastruktur, für die Bau- und Raumplanung, sowie als Träger kommunaler Energieversorger und kommunaler Energieberatungsstellen eine Schlüsselrolle. Ausgewählte Kommunen waren deshalb Praxispartner im Verbundprojekt. Durch die enge Kooperation zwischen wissenschaftlichen und kommunalen Partnern sowie durch die frühzeitige Einbindung der Bevölkerung in den Entwicklungsprozess wurde die Praxistauglichkeit der zu entwickelten Strategien zur Umsetzung der Energiewende sichergestellt.

Projektberichte:

 

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Klima Regional

Laufzeit 2010 – 2013

Der Klimawandel erscheint als „globales Phänomen“ – dennoch bestehen sehr gute Möglichkeiten zur Gestaltung von Klimapolitik auf der Ebene von Gemeinden. Diese wurden jedoch bisher, so die Ausgangsvermutung des Projekts, zu wenig berücksichtigt, geschweige denn systematisch ausgearbeitet. Das im Dezember 2013 abgeschlossene Projekt Klima Regional richtete deshalb den Fokus auf die Vielfalt regionaler Handlungsmöglichkeiten, die entstehen und stabilisiert werden, um dem Klimawandel und seinen Folgen zu begegnen. Im Mittelpunkt des Vorhabens stand die Wahrnehmung des Klimawandels in Alpengemeinden Bayerns und Südtirols sowie die Maßnahmen, die diesbezüglich unternommen werden. Konkret wurden Fragen wie die Rolle des Klimawandels für die Umwelt und das gesellschaftliche/wirtschaftliche Leben in verschiedenen Gemeinden, sowie förderliche Strukturbedingungen – z.B. Siedlungsformen, Verkehr, Wirtschaftsweisen, Besitzverhältnisse für den Klimaschutz und die Klimaanpassung in den Fokus gerückt. Diesen Fragen wurde in einem interdisziplinären Projekt mit dem Ziel, die sozialwissenschaftliche Klimaforschung als eigenen Forschungsschwerpunkt weiterzuentwickeln, bearbeitet.

Das Teilprojekt der LMU „Strukturelle Analysen“ untersuchte anhand statistischer Daten von Gemeinden und Städten, wie die damit verbundenen Wohnformen, Siedlungsstrukturen und Mobilität mit dem Klimaschutz in Beziehung stehen. Zusätzlich wurde untersucht, wie die Strukturprobleme von Zersiedlung und inszenierter Ländlichkeit durch innovative Handlungsstrategien überwunden werden können.

Die Ergebnisse des Projektes wurden in einem Policy Paper zusammengeführt.