LMU München und bifa Umweltinstitut haben im Rahmen der Lokalen Passung einen Bedarfsrechner für einzelne Wohnungen in Wohngebäuden konzipiert. Damit lassen sich die Verbräuche einzelner Haushalte ebenso vergleichen, wie auch die wohnungsspezifischen Verbräuche nach Sanierungen prognostiziert werden können.
Abgeleitet von dem bereits etablierten Kurzverfahren für die einfache energetische Bewertung von Gebäuden des Instituts für Wohnen und Umwelt (IWU) ermittelt der wohnungsspezifische Bedarfsrechner die für den Heizenergieverbrauch relevanten Einflussfaktoren und prognostiziert einen Gesamtverbrauch sowie einen Verbrauch pro Quadratmeter. Um dem wohnungsspezifischen Bedarfsrechner einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen wurde jedoch Wert darauf gelegt, keine zu detaillierten Informationen abzufragen. Der Rechner bezieht neben der Gebäudealtersklasse und der Information, ob das Gebäude seit 1995 saniert wurde, grundlegende Daten zur Wohnung selbst mit in die Berechnung ein. Dazu gehören die Grundfläche der Wohnung, die Raumhöhe, die Geschosslage (Kellergeschoss, Erdgeschoss, Mittelgeschoss, Dachgeschoss), die Zimmeranzahl und die Zahl der Außenwände. Der wohnungsspezifische Bedarfsrechner soll online zur freien Benutzung zur Verfügung gestellt werden. So ist es verschiedenen Nutzergruppen, ob Vermieter, Mieter, Wohnungsbaugesellschaften etc. beispielsweise möglich, den Gesamtverbrauch bzw. den Verbrauch pro Quadratmeter vor Sanierung mit dem Bedarf abzugleichen. Für Mieter ist dies interessant, wenn es um die Frage geht, ob sie in ihrer jetzigen Wohnung im Vergleich zu ihrem Bedarf unter- oder überdurchschnittlich viel verbrauchen und ob sich ein Umzug in eine sanierte oder neue Wohnung rechnerisch lohnen kann. Für Vermieter und Wohnungsbaugesellschaften ist der Rechner ebenfalls interessant, um einen Verbrauch nach einer Sanierung zu prognostizieren und damit gegebenenfalls Wirtschaftlichkeitsrechnungen anzustellen.